Details zum neuen DHL-Versagen beim Paketzustellen.

Laut Post-Universaldienstleistungsverordnung § 3 Abs. 3, ist ein Empfänger nicht verpflichtet seine Pakete irgendwo abzuholen, außer er war nicht zu Hause und kein Nachbar war vor Ort, um das Paket in Empfang zu nehmen oder es wurde etwas anderes mit DHL vereinbart.

Das trifft hier alles nicht zu. Es waren mehrere Bewohner anwesend. Wo war der Fahrer?

Es ist Montag, der 23.04. Die Paketkarte ist noch nicht da. Ich muss Einkaufen. Mit Screenshot der Mail auf dem Handy und Personalausweis bewaffnet mache ich mich auf einen Rundkurs. Zuerst Paketshop. Sehr freundlicher Empfang. Adresse angeben. Nach kurzer Zeit kommt der Herr zurück und telefoniert. Mit der Bemerkung "Ich kann ihr Paket nicht finden, könnten sie mitkommen?" Ich konnte. Er öffnete eine weitere Tür; Überraschung. Dort standen 2 Pakettrolleys, 1,80 m hoch und bis obenhin vollgestopft mit vom Samstag nicht ausgelieferten Paketen. Mittendrin strahlte mich ein Paket mit meiner Adresse an. Die Paketkarte lag am nächsten Tag im Briefkasten. Da hatte ich aber mein Paket schon.

Einkaufen. Auf dem Nachhauseweg bei der Paketstation vorbei. Paketkarte vor den Scanner gehalten. Nichts. 2 weitere Versuche ergebnislos. Wutschnaubend bin ich nach Hause gefahren.

Mittwochabend nochmal 2x 800 m Fußmarsch zur Paketstation. Diesmal klappte es beim ersten Mal, warum auch immer. Damit fand ein 2wöchiges Paket-Drama ein Ende. Vielen Dank DHL-Fahrer!

Dass der Fahrer am 16.04. nicht vor Ort war, beweist schon das Meckern vom Nachbarn. Denn der sollte am selben Tag auch ein Paket erhalten. Bei ihm hatte auch kein Fahrer geklingelt. Seine Frau hat zwar keine Benachrichtigungskarte aber auch eine Mail erhalten und besitzt eine DHL-Karte. Da ihr Mann schlecht zu Fuß ist, durfte sie Abends nach der Arbeit 2x 800 m zur Paketstation traben.
Spitze DHL-Fahrer, Du hattest ja Feierabend. Grrrr

DHL sollte seine faulen Ersatz-Fahrer, auch wenn sie einen Beamtenstatus haben, vergattern. Aber das ist wohl das DHL-Problem; seit der Privatisierung hat sie die alten Postbeamten am Hals. Die waren ja unkündbar. Jetzt müssen die einspringen, wenn ein Fahrzeug mal nicht durch einen Fahrer besetzt werden kann. Ab späten Vormittag werden die nicht zugestellten Pakete zum Postshop gebracht, Benachrichtigungskarten ausgefüllt. Dann gehts ab in den frühen Feierabend oder ins lange Wochenende.
Denkt daran, auch Ihr mit Beamtenstatus: Heute seid Ihr einfach nur noch Dienstleister.

Auf jeden Fall bleib ich dran. So etwas geht absolut nicht!

Nachschlag: 2016 hatte ich in Sachsen etwas bestellt und kam mit der Dame per Telefon ins Gespräch. Dabei erzählte sie mir, dass sie mit einer Kundin im Laden auf ein Paket wartete. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite hielt ein DHL-Fahrzeug. Deshalb lief sie über die Straße und bat den Fahrer ihr das Paket auszuhändigen. Er lehnte das mit der Bemerkung ab, dass er seine Tour einhalten müsse. Auf dem Rückweg würde er ihr dann das Paket zustellen. Schließlich sei er ja Beamter und müsse sich an seine Vorgaben halten.      Wie engstirnig muss man sein, um so etwas abzuziehen?
Wär ich der Fahrer gewesen, ich hätte mich darüber gefreut; ein Paket weniger in der Zustellung.

Dass das Zustellen von Paketen ein Knochenjob ist, weiß ich aus eigener Erfahrung: 4 Wochen mit einem 10-Tonner für eine Spedition über Land und 3 Tage für einen Bekannten beim DPD ausgeholfen, weil ein Fahrer krank war. Mein Bestreben war, Abends keine Pakete mehr auf dem Fahrzeug zu haben.